Im Porträt: Kai Hemsteeg

Wie in seinem Hauptberuf setzt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzender für Regeltreue ein – aber auch für mehr Wohnraum und die Zeche Zollverein

Kai Hemsteeg ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender des Essener Bürgerbündnisses (EBB). Von Beruf ist er Kriminaloberkommissar bei der Landespolizei, wo er für die Fortbildung zuständig ist. Sein Fachgebiet: Wirtschaftsstraftaten und Korruption. Kein Wunder, dass er diese Fähigkeit auch beim EBB einsetzt. „Ich setze mich im Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen für Transparenz bei öffentlichen Aktivitäten und politischen Entscheidungen ein“, so Hemsteeg. Schließlich will er, dass Wirtschaftsstraftaten überhaupt nicht erst entstehen können.

 

Compliance in Essen
Hemsteeg tritt unter anderem dafür ein, einen eigenen Compliance-Bereich in der Essener Stadtverwaltung einzurichten – also eine Abteilung, die das Einhalten gesetzlicher Bestimmungen, sonstiger Richtlinien und ethischer Standards überwacht. Davon verspricht er sich, dass Korruption und Handeln zum Nachteil der Stadt und ihrer Beteiligungsgesellschaften ausgeschlossen wird. Für diese Compliance brauche man einen „Chief-Compliance-Officer“ meint Hemsteeg.

Die Finanzen im Blick
Kai Hemsteeg ist es außerdem wichtig, dass das hochverschuldete Essen seine Ausgaben im Blick behält. „Die Ausgaben dürfen jetzt nicht hochgefahren werden, sondern wir müssen sie rigide im Auge behalten.“ Anderseits dürfen die Essener nicht über Gebühr belastet werden: „Wir müssen die Abgabenlast senken!“

Kultur ist ihm wichtig, besonders das Welterbe „Zeche Zollverein“

Hemsteeg ist unter anderem Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Zollverein. „Mir ist es wichtig, dass das Welterbe sich für Leute, die in Essen leben, bürgerfreundlich entwickelt“, so Hemsteeg. Am Herzen liegt ihm besonders, dass auf dem dortigen Areal weitere Arbeitsplätze entstehen – ein Hotel ist bereits im Gespräch; Hemsteeg hofft aber auch darauf, dass sich dort mehr Gewerbe ansiedelt.

Mehr Wohnraum, bessere Gewerbeflächen!

Die Wohnbaupolitik in Essen müsse sich grundlegend ändern, glaubt Hemsteeg, vor allem müsse mehr Wohnraum geschaffen werden. Hemsteeg würde gern die 150.000 Bürger, die täglich nach Essen einpendeln, zu Essener Bürgern machen und dadurch die Verkehrsbelastung senken sowie zusätzliche Steuereinnahmen generieren. Deswegen müssten zeitnah große brachliegende Flächen erschlossen werden. „Daran hapert es aber im Moment noch“, erklärt er. Ebenso bei den Gewerbeflächen. Einen Plan der Städte Essen und Bottrop und der RAG Montan Immobilien GmbH für die Entwicklung des Essener Nordens und des Bottroper Südens im Hinblick auf das Ende des Steinkohlebergbaus gibt es aber schon.

Persönliches

Kai Hemsteeg ist seit Anfang 2018 beim EBB. Ins EBB ist Hemsteeg eingetreten, weil es „unideologisch“ sei und „frei von Verstrickungen in die Stadtverwaltung und Beteiligungsgesellschaften“. Sein politisches Vorbild ist der Mitbegründer des Essener Bürgerbündnisses, Udo Bayer. „Er hat es geschafft, eine neue politische Kraft zu etablieren. Das finde ich beeindruckend“, so Hemsteeg.

Hemsteeg ist am 30. April 1981 im Stadtbezirk VI (Katernberg, Schonnebeck, Stoppenberg) geboren. Er hat das Burggymnasium Essen und später unter anderem die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen besucht. Dort machte er sein Diplom zum Verwaltungswirt. Jetzt arbeitet Hemsteeg als Polizeibeamter im Bereich Aus- und Fortbildung in Neuss.

Funktionen:

  • Mitglied im Hauptausschuss
  • Mitglied im Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen
  • Mitglied im Bau- und Verkehrsausschuss
  • Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Personal und Organisation
  • Stellvertretendes Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss
  • Stellvertretendes Mitglied im Wahlprüfungsausschuss
Kai Hemsteeg